Zu hoch gestapelt 

Ein offizieller Krankenbesuch durch unseren Auftraggeber, einer großen Krankenversicherung, ist nichts ungewöhnliches. Er dient der noch besseren Kommunikation zwischen Versicherer und Erkranktem. Bei solchen Besuchen werden Mitarbeiter unseres Auftraggebers zu dem Erkrankten geschickt um sich beispielsweise nach dem Befinden zu erkundigen, oder ob der Erkrankte noch etwas benötigt. 

Im vorliegenden Fall mündete der Besuch schließlich in einen ersten Verdacht. Etwas stimmte hier nicht. Der selbständige Firmeninhaber war nicht zu Hause, was aber nicht ungewöhnlich war. Schließlich ist ein komplizierter Bruch eines Armgelenkes kein Grund die ganze Zeit zu Hause sein zu müssen. Von verordneter Bettruhe ganz zu schweigen. 
Der anschließende Besuch im nahegelegenen Unternehmen des Erkrankten brachte aber weitere Unstimmigkeiten. Denn laut einer Mitarbeiterin sollte ihr Chef doch eigentlich zu Hause sein. Nachdem der Krankenbesuch in der Firma mehrere Minuten hingehalten worden ist, riet man, es doch noch einmal zu Hause beim Chef zu probieren, dieser müsse doch eigentlich zu Hause sein.
Wenig überraschend war es Minuten später, dass der kranke Chef zu Hause schließlich die Tür öffnete. Gut gekleidet zwar, jedoch mit verschmutzten Händen, waren die letzten Zweifel ausgeräumt, dass hier etwas nicht stimmt. So wurde wenige Tage später vom Sachbearbeiter unseres Auftraggebers die Empfehlung einer Beobachtung ausgesprochen.

Gleich am ersten Tag der Observation dauerte es nicht lange, dass der Firmenchef in unmittelbarer Nähe seiner Firma mit seinem Fahrzeug einparkte. Das ganze konnte bedingt durch die örtlichen Umstände am Observationsraum mit 1200 Einwohnern, einen halben Kilometer entfernt vom Waldesrand mit modernstem Equipment beobachtet werden. Kurz nach 8 Uhr ging der erkrankte Chef in Arbeitskleidung in sein Büro. Nach eigenen Angaben konnte er ja auch 2-3 Stunden am Tag leichte Tätigkeiten am Schreibtisch verrichten. Die Arbeitssachen passten hierzu allerdings nicht, ebenso wenig wie die nur wenige Minuten nach Ankunft durchgeführten Arbeiten auf dem firmeneigenen Werkhof. Immerhin packte der Chef selbst mit an. Das aber das Lenken eines Gabelstaplers in extremer Weise der Genesung des noch immer lädierten Armes im Wege stand, war mehr als offensichtlich. Mit angebrachten Lenkhilfen auf dem Lenkrad des Gabelstaplers werden zudem besonders zügige Lenkbewegungen unterstützt, was aber im vorliegenden Fall ernsthafte Probleme im Nachhinein bringen kann. Nach vier Tagen Beobachtung war klar, dass sich der Erkrankte in erheblichem Maße genesungswidrig verhielt. Die Heilung des Armes wurde bewusst verzögert und spätere vielleicht bleibende Schäden leichtfertig in Kauf genommen. Unser Auftraggeber wurde über die Ergebnisse per Bericht stets tagesaktuell unterrichtet, sodass schnelle Entscheidungen getroffen werden konnten. 


Ich habe Rücken
 

Herr S. aus einem kleinen Ort bei Grimma, mit einer gut gehenden Schlosserei, hatte seit einiger Zeit einen schlimmen Verdacht. Sein langjähriger Mitarbeiter Herr W. aus Wurzen wurde nach einer Urlaubsablehnung wegen Personalengpässen plötzlich „krank“. Nachdem sich die Krankenscheine immer wieder verlängerten, weil Herr W. nach eigener Aussage mit argen Rückenschmerzen zu kämpfen habe, beauftragte Herr S. die Detektei Peter Schipp den Angestellten Herr W. zu observieren. 
Herr W. besaß in Wurzen ein Doppelhaus, welches nur zur Hälfte fertig war, während die andere Hälfte noch renoviert werden musste. Am Auftragstag war die Detektei Peter Schipp kaum eine Stunde vor Ort, da öffnete sich die Haustür und Herr S. trat in Arbeitssachen heraus. Er ging auf den Baustellenteil des Grundstücks und bückte sich dabei mehrfach nach Baumaterial. Augenscheinlich ohne erkennbare Rückenbeschwerden. Nach 8 Stunden konnte meine Detektei mit eindeutigen Videoaufnahmen nachweisen, dass Herr S. die Baustelle nur zur Mittagszeit für eine Stunde verlassen hatte, ansonsten jedoch wie selbstverständlich Bau– und Renovierungsarbeiten in allen erdenklichen Körperhaltungen und offensichtlich beschwerdefrei nachging.


Außendienst - außer Dienst


Ein ausländischer Konzern mit Betriebsstätten in Deutschland hatte auf Grund von Kundenbeschwerden den Verdacht, dass einer seiner Außendienstmitarbeiter Fahrtenbücher und Wochenberichte fälscht. Die Observation des betreffenden Mitarbeiters wurde in Auftrag gegeben.
Nachdem sich die Detektei Peter Schipp vor der Wohnung des Außendienstlers früh morgens postierte, wartete sie, und wartete und wartete. Mittags gegen 13.30 Uhr kam der junge Mann endlich aus dem Haus und es war jetzt schon klar, dass er die vorgegebenen Kundenbesuche die er seinem Arbeitgeber übermittelte nicht mehr durchführen kann. Die nun beginnende Fahrt des Außendienstmitarbeiters glich einer Spritztour über Land und durch die Natur Sachsens. Dabei kamen schließlich 120 km zusammen, die er bei einer zwischenzeitlichen Rast eifrig ins Fahrtenbuch schrieb. 
Nach diesem „Arbeitstag“ und einem privaten Lebensmitteleinkauf war gegen 16.00 Uhr Feierabend und es ging wieder nach Hause. 
Einige Tage später musste sich der Außendienstmitarbeiter über zu lange Arbeitstage dann keine Gedanken mehr machen.